Eier: Tipps, Tricks und Wissenswertes

Eier: Tipps, Tricks und Wissenswertes

Eier sind echte Tausendsassa: Mal stehen sie solo, zum Beispiel in Form eines gekochten Frühstückseis, im Rampenlicht – dann wieder halten sie sich als Nebendarsteller dezent im Hintergrund, um ohne großes Trara in Backwaren und Faschiertem für nötigen Halt zu sorgen. Doch woraus besteht ein Ei eigentlich, welche Nährstoffe sind enthalten und was hat es mit den Codes auf Eiern auf sich? Foodie klärt auf.
Text Janin Katharina Hasteden
Datum01.03.2023

Durchschnittlich 238 Eier – also mehr als viereinhalb Eier in der Woche – verzehren wir Deutsche nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft durchschnittlich pro Jahr. Macht hierzulande insgesamt rund 19,2 Milliarden Eier. Auch wenn die Zahlen leicht rückläufig sind: Eier sind dank ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten für alle Nicht-Veganer absolutes Must-have in der Küche. Denn welches andere Lebensmittel kann sonst noch schäumen, emulgieren und ist gelbildend – und das ganz ohne Zusatzstoffe? Grund genug, dem Hühnerei ein kleines Spezial zu widmen und die wichtigsten Fragen zu beantworten:

Weiße Eier oder braune Eier – was ist der Unterschied?

Lange Zeit machte die These die Runde, dass weiße Eier aus konventioneller Hühnerhaltung stammen, braune wiederum aus Bio-Haltung. Ein Irrglaube! Ob ein Huhn ein weißes oder pigmentiertes Ei legt, hängt ausschließlich mit den Ohren zusammen. Auch wenn es immer mal wieder Ausnahmen gibt gilt die Regel: Hühner mit roten Ohrscheiben legen braune Eier, Hühner mit weißen Ohrscheiben weiße. Mit der Qualität hat die Farbe daher ebenso wenig wie mit der Haltungsform zu tun. Allerdings wirkt sich die Farbe stark auf die Verkaufszahlen aus: Gerade mal 30 Prozent aller Eier im Handel sind weiß. Braune Eier verkaufen sich eben sehr viel besser.

Übrigens: Neben weißen und braunen Eiern sind gelegentlich auch blaue Eier im Handel erhältlich. Die ursprünglich aus den USA stammenden Ameraucana Hühner bauen den grünen Gallenfarbstoff Billividrin in die Eierschale ab. Die Folge: Die Eier sehen bläulich, manche auch grünlich aus. Das Innere ist optisch jedoch nicht von Eiklar und Eigelb brauner und/oder weißer Eier unterscheidbar und auch der Geschmack ist gleich.

S, M, L und XL – die Eiergrößen im Überblick

Ein wichtiger Faktor ist die Hühnerrasse: Kleine Rassen legen kleinere Eier als große. Darüber hinaus kann pauschal gesagt werden: Je jünger das Huhn, desto kleiner das Ei. Deshalb wurden vier Gewichtsklassen für Eier definiert:

  • Gewichtsklasse S: Eiergewicht bis 52 Gramm
  • Gewichtsklasse M: Eiergewicht von 53 bis 62 Gramm
  • Gewichtsklasse L: Eiergewicht von 63 bis 72 Gramm
  • Gewichtsklasse XL: Eiergewicht von 73 Gramm und mehr

Eier der Größe M und L sind Standardgrößen in Deutschland. Rezepte beziehen sich, wenn nicht anders angegeben, grundsätzlich auf diese Größe.

Übrigens: XL-Eier haben meist eine dünnere Schale, weshalb sie sich weniger gut zum osterlichen Bemalen eignen als kleinere Größen.

Nährwerte – was ist drin im Ei?

Kleine Eier haben rund 69 Kalorien, mittlere etwa 79 Kalorien, große 93 Kalorien und sehr große schlagen mit 116 Kalorien zu Buche. Was alle Größen gemeinsam haben: Eier bestehen zu rund 74 Prozent aus Wasser, zu 13 Prozent aus Eiweiß, zu 11 Prozent aus Fett sowie zu je 1 Prozent aus Kohlenhydraten und Mineralstoffen. Mit Ausnahme von Vitamin C sind in Eiern alle wichtigen Vitamine – zum Beispiel Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E und sämtliche B-Vitamine – enthalten. Kleine Alleskönner in Sachen Ernährung!

Übrigens: Das Eigelb enthält, anders als angenommen, mehr Eiweiß als das Eiklar selber.

Was bedeutet der Code auf dem Ei?

In der EU sind vier unterschiedliche Haltungsformen von Legehennen zugelassen: Ökologische Erzeugung, Freilandhaltung, Bodenhaltung und ausgestaltete Käfige (ab 2025 wird auch diese Haltungsform verboten – ähnlich wie Legebatterien, die in Deutschland schon seit 2010 nicht mehr zulässig sind). Und genau darüber gibt die erste Ziffer des Codes, der seit 2004 Pflicht ist in der ganzen EU, auf dem Ei Auskunft:

  • 0 = Ökologische Erzeugung
  • 1 = Freilandhaltung
  • 2 = Bodenhaltung
  • 3 = Käfighaltung

An zweiter Stelle des Codes findet sich die Länderkennzeichnung (z.B. DE für Deutschland), an dritter die Legebetriebsnummer (die ersten beiden Ziffern der Legebetriebsnummer geben Auskunft über das Bundesland, die dritte bis sechste Stelle über den Betrieb und die siebte Stelle über den entsprechenden Stall).

Übrigens: Wer wissen möchte, woher sein Ei stammt, kann das hier ganz einfach herausfinden: was-steht-auf-dem-ei.de

Wie lange sind Eier haltbar?

Als grobe Faustregel gilt: Eier sind ab Legedatum rund vier Wochen haltbar. Allerdings sollten sie etwa anderthalb Wochen vor Ablauf gekühlt werden. Ist nicht bekannt, wie frisch das Ei ist, hilft ein ganz einfacher Test: Hierfür das Ei in eine Schüssel mit kaltem Wasser legen. Schwimmt das Ei oben? Dann ist die Luftkammer darin vergrößert. Das Ei ist nicht mehr frisch und sollte in jedem Fall gut durchgegart oder besser noch entsorgt werden. Schwimmt das Ei hingegen unten, dann ist das ein Zeichen für Frische. Auch der Schütteltest kann helfen: Gluckert das Ei während des Schüttelns? Ein Indiz dafür, dass das Eiklar flüssiger geworden und das Ei alt ist.

Übrigens: Mittelalte Eier, die etwa zwei bis drei Wochen alt sind, lassen sich am besten abpulen.

Ostereier färben mit Naturmaterialien

Früher wurden Eier vor und zu Ostern traditionell ausschließlich rot gefärbt. Während Eier lange Zeit symbolisch für die Auferstehung Jesu standen, sollte die rote Farbe auf das vergossene Blut von Jesus hinweisen. Heute wiederum leuchten Eier zu Ostern in allen erdenklichen Farben. Je bunter, desto besser. Der Trend geht jedoch mehr und mehr in Richtung Natürlichkeit: Statt mit chemisch hergestellten Farben lassen sich Eier auch ganz einfach mit natürlichen Zutaten färben. Hierfür die hart gekochten Eier rund eine Viertelstunde ins Farbbad geben.

Rezepte für natürliche Eierfarben:

  • Orange: 10 Gramm Kurkumapulver in ½ Liter Wasser geben und rund 10 Minuten kochen lassen. 
  • Gelb: Eine gute Handvoll Birkenblätter in etwas Wasser rund 10 Minuten kochen.
  • Violett: Drei bis vier Knollen Rote Bete schälen, in Stückchen schneiden und in etwas Wasser zugedeckt etwa eine halbe Stunde köcheln lassen.
  • Blau: Rund 200 Gramm Rotkohl klein schneiden und etwa 30 Minuten in 400 ml Wasser köcheln lassen.
  • Rot: Die Schalen von einigen roten Zwiebel in etwas Wasser auskochen.
  • Grün: Etwa 300 Gramm (idealerweise) frischen Spinat mit etwas Wasser bedecken und rund eine halbe Stunde kochen.

Übrigens: Wer intensive Farben bevorzugt, gibt einfach etwas Essig in den Farbsud und lässt die im Vorfeld hart gekochten Eier über Nacht darin baden.

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