Das braucht ihr zum Fermentieren
Nadine Horn und Jörg Mayer (beide 37) leben seit 2006 vegan, und weil sie keine Lust auf Fertiggerichte haben, kochen sie ihr Essen von Anfang an selbst. So gut, dass sie ihre Rezepte seit 2011 in ihrem Blog eat-this.org veröffentlichen und damit ziemlich erfolgreich sind. Sie arbeiten zwar noch als Grafiker und Webdesigner, nutzen ihre Fähigkeiten aber zunehmend für ihren Blog. Wer auf der Suche nach Smoothies, Lunchbowls oder fetten Burgern ist, findet hier garantiert ein passendes Rezept – vegan, versteht sich.
Aber auch Fermentieren steht hoch im Kurs. Nach ersten Experimenten mit Kimchi, Chilisaucen und Kombucha waren die beiden so begeistert vom Haltbarmachen mit Milchsäurebakterien, dass schnell weitere Rezepte folgten. Wenn Bloggen gerade Pause hat, findet man Nadine in der Töpferwerkstatt, wo sie in ihrer Freizeit schönes Geschirr herstellt. Jörg kümmert sich derweil um seine Messer, schön scharf sollen sie sein und bleiben. Wenn dann noch Zeit ist, macht er gerne Musik oder putzt seine Gitarrensammlung. Ansonsten trifft man beide eher in der Küche. Entweder sie tüfteln ein neues Rezept aus oder sie fotografieren es. Wenn’s ans Probieren geht, darf eine Flasche Sriracha-Sauce nie fehlen. Davon gibt’s für beide nie genug.
Dieses Equipment braucht ihr zum Fermentieren
Die wichtigste Zutat beim Fermentieren hat jeder: Zeit. Was ihr sonst noch braucht, damit ihr mit Kimchi & Co erfolgreich seid, zeigen wir euch hier.
- Einmachgläser
Vor der Benutzung mit kochendem Wasser aussspülen. Ob Weck-, Bügel- oder Schraubglas ist dabei egal. Wichtig ist nur, dass ihr den Gummiring entfernt oder den Deckel nicht zu fest zudreht. Während der Fermentation wird CO2 gebildet, das entweichen muss. Ansonsten könnte euch was um die Ohren fliegen.
- Glasbeschwerer
Sie sorgen dafür, dass das Gemüse mit Flüssigkeit bedeckt ist und verhindern Schimmel. Achtet darauf, das sie zum Durchmesser des Glases passen, damit nicht doch ein Stück Gemüse entwischt.
- Stößel
Damit drückt ihr nicht nur das Gemüse ins Glas, ihr brecht damit auch Pflanzenzellen auf und macht sie so zugänglicher für Bakterien.
- Mandoline
Kiloweise Weißkohl hobeln, exakte Scheiben oder Streifen schneiden – mit diesem Gerät kein Problem. Auch wenn man nicht fermentiert, eine Mandoline gehört zur Grundausstattung.
- Salz
Neben dem Gemüse die wichtigste Zutat. Es bewirkt, dass Fäulnisbakterien und Schimmelpilze kaum eine Chance haben, die gewünschten Milchsäurebakterien dagegen gedeihen in diesem Milieu. Je mehr Salz ihr nutzt, desto langsamer die Fermentation. Am besten naturbelassen und unraffiniert.
- Kochmesser
Achtet darauf, dass es scharf und sauber bleibt. Es lohnt sich, hier etwas mehr Geld auszugeben. Ein gutes Messer hat man ein Leben lang.
- Maß nehmen
Die Löffel sind eher symbolisch, besser ist eine Digitalwaage. Denn Zutaten sollten immer richtig gewogen werden.
- Gewürze
Hier sind euren Ideen keine Grenzen gesetzt: von Anis bis Zimt.
Wie wäre es mit Gurken-Chili-Pickles oder Kimchi?
So trocknet ihr Gemüse und Obst
Wer häufig Gemüse oder Obst trocknen möchte, sollte sich einen Dörrautomaten anschaffen.
Grundsätzlich läuft es immer gleich: Obst oder Gemüse waschen und in dünne (unter 1 cm) Scheiben schneiden, auf Backpapier legen und trocknen. Hier findet ihr vier leckere Beispiele (auch für den Ofen, aber: Achtung Stromkosten!)
Tomaten mit Thymian bestreuen und bei 65 Grad maximal 10 Stunden trocknen – pefekt für Pasta!
Erdbeeren werden bei 50 Grad 14– 20 Stunden getrocknet – ideal fürs Müsli.
Champignons gehen schnell: in 3–4 Stunden bei 50 Grad sind sie getrocknet. Die ideale Grundlage für eine Pilzbrühe.
Kiwis werden 12 Stunden bei 60 Grad getrocknet und machen sich toll im Salat.
Getrocknetes Obst und Gemüse am besten im luftdichten Behälter aufbewahren.