7 Tipps zum nachhaltigen Grillen

G(l)ut für die Umwelt: 7 Tipps für nachhaltiges Grillen

Kohle aus Kokosschalen, Rhabarberblätter statt Alu: Grill-Profis wie Thorsten Brandenburg und Stephan Stohl haben zur Schonung von Ressourcen 7 Tipps zum nachhaltigen Grillen.
Datum06.07.2022

Kohle und Co.

Gas ist endlich, Kohle ein nachwachsender Rohstoff. Achtet darauf, dass sich die Kohle leicht anfühlt – dann hat sie einen hohen Wirkungsgrad. Kohle sollte ein FSC-Siegel für nachhaltige Bewirtschaftung haben. Der Brennwert soll möglichst hoch sein. Am besten ist Kohle aus Buchenholz. Briketts sind auch in Ordnung, werden aber nicht ganz so heiß wie Kohlestücke.

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Alternativen zu klassischer Grillkohle: Nero ist ein Start-up, das nur Kohle aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern anbietet. Noch schonender: Kohle aus Abfallprodukten, etwa Briketts aus Olivenkernen, die brennen allerdings nicht so lange wie Holzkohle. Gut geeignet ist Kohle aus Kokosnuss-Schalen – auch sie ein Upcycling aus Abfall (aus der Kokosölgewinnung), sie brennt dreimal so lange wie herkömmliche Holzkohlebriketts. Kohlestücke und geringe Aschemengen nicht entsorgen, sondern als Dünger verwenden: Kohle verbessert den Nährboden und kann auf den Kompost.

Grillschalen

Statt Aluschalen, die man nach dem Benutzen wegwirft, könnt ihr Grillschalen aus Edelstahl verwenden, die genauso gut funktionieren und nach dem Reinigen beliebig oft wieder genutzt werden können. Alternativ zur Alufolie könnt ihr Metzgerpapier („butcher paper“) nehmen, aber auch Rhabarberblätter oder Lindenblätter, wenn sie trocken sind. Gemüse oder Seafood könnt ihr auch gut in Speck wickeln.

Deckel drauf

Grillen mit Deckel ist immer besser, da hier die Hitze nicht so schnell verfliegt. Schafft außerdem indirekte Zonen außerhalb der direkten Glutbereiche, dort kann Grillgut in Ruhe garen, ohne anzubrennen. Nutzt den Platz optimal aus, damit die Hitze für alle Lebensmittel ausreicht: Fleisch auf den Rost legen, Kartoffeln und Rote Bete zum Beispiel dürfen in die Glut.

Gemüse

Am besten besorgt ihr euch heimisches Gemüse aus der Region vom Biobauern, auch fürs Grillen eher ungewöhnliche Lebensmittel wie Sellerie, Kohl oder Porree: Daraus lassen sich schöne Grillgerichte machen – werdet kreativ! Exotische Früchte für Desserts sind besonders im Sommer oft nicht nötig. Gemüse im eigenen Saft garen und erst nach dem Garen schälen. Schalen könnt ihr kompostieren.

Fleisch und Fisch

Am besten esst ihr nicht jeden Tag Fleisch, sondern seltener und dafür besser. Kauft das Fleisch bei Produzenten, die auf artgerechte Haltung Wert legen. Es muss kein Biosiegel haben, sollte aber am besten vom Metzger eures Vertrauens stammen – auch wenn gute Qualität mehr kostet als Discounterware. Den Unterschied werdet ihr schmecken. Tipp von Thorsten: Die Metzgerei „Der Schwarzwälder“ versendet regionales Fleisch aus artgerechter Haltung. „Das Schwarzwälder Kräuterschwein ist ein Knaller“. Meidet Fleisch von Jungbullen und Färsen (junge Kühe bis 1,5 Jahre alt) aus konventioneller Haltung. Besser sind Weiderinder, die schon etwas älter sind, und Fleisch von Ochsen, sie sind doppelt so alt wie Jungbullen, aber wegen der längeren Haltung auch teurer. Am besten wären Milchkühe, die über acht Jahre alt sind und ein feines aromatisches Fleisch haben. Erkundigt euch beim Metzger, was erhältlich ist. Für Fisch und Meeresfrüchte gilt Ähnliches: Am besten zertifizierte Ware aus nachhaltiger Fischerei kaufen, zum Beispiel mit followfish- oder MSC-Siegel.

Nicht nur Filet

Ihr könnt mit einem guten Grill (und entsprechend längerem slow and low grilling) auch andere Stücke als Filets garen, etwa nicht so bekannte, aber gute und preiswerte Cuts: Bauchlappen, Kachelfleisch, Zungenstück – die klingen als Flank Steak, Spider Steak und Chuck Roll auch gleich richtig cool.

Mobiler Grill

Statt einen Einweggrill von der Tanke zu kaufen, besser in einen soliden Grill investieren! Ihr vermeidet jede Menge Abfall und habt viel länger etwas davon. Gute mobile Grills sind etwa Smokey Joe und Go Anywhere von Weber, der Cobb Premier oder Enders Urban. In vielen städtischen Parks gibt es eigene Mülltonnen für Restasche und die Reste vom Grillfest.

Die Tipps stammen von Thorsten Brandenburg (bbqpit.de) und Stephan Stohl (roses-manufaktur.de). Beide zeigen spannende Tricks, schaut doch mal auf die informativen Webseiten!

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